Wie alles begann…
Am Abend des 11. Dezember 2009 steht ein Häuflein
Weißenhorner am Bahnsteig 2 des Ulmer Hbfs und wartet auf
den TGV aus Paris, der eine kleine Delegation aus Ville-
cresnes, einer Kleinstadt ca. 20 km südöstlich von Paris, in
die Fuggerstadt zur ersten Kontaktaufnahme für die Grün-
dung einer Städtepartnerschaft bringen soll. Der Zug kommt
pünktlich, viele Leute steigen aus, aber wo sind die Gäste???
Da erweist es sich doch als eine gute Idee, dass die Wei-
ßenhorner in weiser Voraussicht ein Schild mit einem großen
gallischen Hahn mitgebracht haben, der die Besucher aus
Frankreich magisch anzieht. So treffen sich doch noch alle
am Bahnsteig 2.
Von da an geht dann alles ziemlich schnell. Die Vertreter aus
Villecresnes unter Führung von Stadträtin Valérie Landais und
Christophe Hondemarck sowie auf Seiten Weißenhorns
Bürgermeister Dr. Fendt und Josef Zintl als Koordinator der
Stadtwerkstatt Städtepartnerschaft unterzeichnen eine Ab-
sichtserklärung. Im Januar erfolgt der deutsche Gegenbesuch
in Villecresnes unter Führung von Dr. Fendt. Die Un-
terzeichnung des Partnerschaftsvertrags findet dann im Juli
desselben Jahres im Rahmen der 850-Jahr-Feier der Stadt
Weißenhorn feierlich in Anwesenheit von Herrn Wappler,
Bürgermeister von Villecresnes, statt. Die Gegenun-
terzeichnung in Frankreich geht im Juli des folgenden Jahres
2011 genauso feierlich und fröhlich über die Bühne. Seitdem
wacht übrigens eine Weißenhorner Linde im Parc du Fief in
Villecresnes über das Gedeihen der deutsch-französischen
Freundschaft.
So kam es, dass zwei „Aschenputtel“ in der langen Ge-
schichte der Städtepartnerschaften zwischen Deutschland
und Frankreich doch noch zueinander fanden. Hoffentlich gilt
auch in diesem Fall das schöne Sprichwort: „Was lange
währt, wird endlich gut.“
Immerhin blicken die beiden Partnerstädte nunmehr schon
seit mehr als 10 Jahren auf eine lebendige, von vielen
Begegnungen und Freundschaften getragene Beziehung
zurück. Der Linde geht es übrigens immer noch gut!
Klaus Plappert
